Liebe Musikfreunde,
hier gibt es den Oktober-Newsletter für euch, ich bedanke mich im Voraus für eure Aufmerksamkeit. Unsere Neuzugänge im Verein zur Förderung der Zupfmusik e.V. heiße ich herzlich willkommen.
Unser Musikfest Berlin „Unsere Vereine – ihre Musik“ am 23. September 2017 war ein großer Erfolg. Von der Oder, Elbe, Havel und Spree waren die Orchester gekommen, um sich bei uns in der Kirche Alt-Lietzow zu treffen. Eine große Zupfer-Gemeinschaft >mit ca. 160 Mitwirkenden traf pünktlich ein und brachte noch zahlreiche Schlachtenbummler mit. Man verstand sich auf Anhieb sehr gut. Viele haben sich hier das erste Mal gesehen. Es gab in den Pausen rege Kommunikation und einen lebhaften Austausch, es war ein Fest der Begegnung und der Freude. Für uns aus dem Verein ein spannendes Erlebnis, auch für Michael Kubik als Dirigent des Gesamtorchesters, denn wir kannten außer den Berliner Zupforchestern Pandurina und SES auch niemanden von den Orchestern aus Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern. Einige aus unserem im Jahre 2015 gegründeten Ensemble Mandolin Upgrade Guitar waren auch gekommen und hatten eifrig mitgezupft.
Foto: H. Jagodzinski
Unser besonderer Dank gilt auf diesem Wege Thomas und Marianne Lübeck, die sich auch wieder sehr eingebracht haben. Der Schnitt ihres Videos ist jetzt fertig und sehr gelungen. Wir haben die Vereine angeschrieben, Bestellungen für die DVDs aufzugeben. Die DVD soll (einzeln) € 7,00 inkl. Materialkosten, Verpackung und Postgebühren kosten. Ich hoffe, es ist nicht zu viel. Alles wurde ehrenamtlich gemacht und daran ist nicht verdient worden. Thomas Lübeck hat das Fest außerdem sehr nett moderiert und zum Schluss dazu aufgerufen, eine Spende für den Verein zu machen. So sind auf diesem Wege € 261,90 zusammengekommen. Der Eintritt war ja frei für alle, denn einige Orchester hatten keine Mühe und Kosten gescheut, um zu dem Musikfest zu kommen, und wir wollten es auch allen ermöglichen, daran teilzunehmen. So war man schnell für den Charterbus bei Kosten von nahezu € 1000,00 angekommen. Das vom Verein gemietete Festzelt wurde bei dem herrlichen Wetter gut angenommen und man verzehrte dort nicht nur die mitgebrachten Butterbrote und Kuchen , sondern bediente sich auch fröhlich an dem frisch zubereiteten Catering unserer zuverlässigen Kollegin Funda Kalin und ihrem tollen Team. Vielen Dank auch dorthin./p>
Es gab immer wieder während des Festes und danach einen Aufruf von den Teilnehmern nach Wiederholung - und so ist ein „Brandenburger Mandolinen-Musiksommer“ in den 130 Brandenburger großen und kleinen Dorfkirchen und anderen Stätten für 2018 geplant. Dieses Mal soll die Kommunikation seitens unserer Zupf-Orchester zu den Gästen bzw. Besuchern stattfinden. Bei den größeren Kirchen sind wir mit unseren Werbe-Mandolinen dabei und hoffen, auch für Brandenburg Nachwuchs zu gewinnen. Die Altersstruktur sieht nicht gut aus in den Orchestern und vielleicht lässt sich einiges bewirken.
Am 15. September 2018 soll der Workshop „Alliance mit Mandoline, Gitarre und Bağlama - am Puls der Zeit“ stattfinden. Eingeladen als Dozenten sind bis jetzt Steffen Trekel, Halit Celik mit seinem Bağlama Ensemble und seinem Frauen/Mädchen-Chor, Nevzat Ciftci und das Orchester Pandurina. Die beiden Wiesenekkers und Koray Berat Sari sind ebenfalls dabei und alle haben den Termin im Kalender notiert. Der bei der Lotto-Stiftung eingereichte Antrag auf Förderung ist immerhin an den Stiftungsrat weitergeleitet worden und man bat mich um weitere Auskünfte. Man sieht dieses Projekt als sehr positiv an und hätte es gerne in der Werkstatt der Kulturen in Kreuzberg gehabt. Man wünscht sich, dass das Projekt als Berliner Modell federführend wird für Deutschland. Wir sind gerne dabei, wenn wir als Verein nicht die Kosten tragen müssen.
Die Werkstatt der Kulturen ist 2018 bereits ausgebucht und die Mietkosten müssen im Voraus bezahlt werden. Das wäre ein untragbares Risiko für den Verein, falls wir keine öffentlichen Mittel bekommen. Jeden Monat finden in der Werkstatt der Kulturen bis zu 50 Veranstaltungen statt. Dabei ist das Veranstaltungshaus am Hermannplatz eine der wenigen Kultureinrichtungen bundesweit, die ihren Fokus konsequent auf Transkulturalität und Diversität setzt und damit die Berliner Vielfalt migrantischer und minoritärer Kultur-, Kunst- und Aktionsformen abbildet.
Am 04.11.17 gibt es die Uraufführung der von Koray B. Sari komponierten Suite für Bağlama, Mandoline und Gitarre. Wir werden nach Essen fahren und das Konzert besuchen, es spielt das Jugendzupforchester NRW. Im Anschluss sind Gespräche mit Koray und dem Orchestervorstand geplant. Wir hoffen auch, das Orchester nach Berlin einzuladen. Bei Michaels Schulfreund Bernd in Bochum wird übernachtet. Auch ein Besuch bei Stefan Heucke ist bei dieser Gelegenheit in Bochum geplant. Für die, die es noch nicht wissen: Unsere Mitglieder Dagmar Pohl, Gerry Pohl, Silke Marquardt, Michael Kubik und ich waren mit Stefan Heucke zusammen nach der Aufführung in der Gedächtniskirche Berlin nach Auschwitz zu einem weiteren Gedenk-Konzert gefahren. Michael und ich hatten für mehrere der beteiligten deutschen Musiker gesorgt. Hier gab es ein Tohuwabohu, während das polnische Orchester stand! Das war für uns ein Kraftakt in der Organisation, weil alles von heute auf morgen ging. Es gab kein Geld, nur die Fahrtkosten und die Übernachtung wurden bezahlt. Stefan Heucke ist der Komponist der Oper „ Das Frauenorchester von Auschwitz“ nach der Biografie von Fenia Fenelon. Unter der Leitung von Agnieszka Koziel wurden die Opernausschnitte nicht nur 2014 in Berlin aufgeführt, sondern auch in Auschwitz. Die Schirmherrschaft über das ganze Projekt hatte Bundestagspräsident Dr. Lammert, ein Freund von Stefan. Unsere Vereins und Gründungs -Mitglieder fanden damals sogar per Taxi den Weg von Krakau nach Auschwitz, um dem Konzert beizuwohnen.
Mit Stefan Heucke entstand damals die Idee, unseren Verein zu gründen. Wir haben das im Folgejahr wahrgemacht, in Breslau. Am 19. Oktober 2017 sind wir drei Jahre alt und haben jetzt Grund zum Feiern. Angefangen im Mai 2015 mit dem Flashmob für Mandolinen, im Juni der Fête de la Musique mit unserem neu gegründeten Festival Orchester Mandolin-Upgrade Guitar, und schon im September 2015 war mit dem Festival Mandolin Upgrade Guitar Bağlama mit 18 Künstlern aus 7 Nationen einen ersten Höhepunkt erreicht.
Punkte sammeln konnten wir auch bei verschiedenen Partnern und unserem Publikum. In der Zwischenzeit liefen diverse Workshops mit Steffen Trekel und anderen Musikern, Pädagogik Workshops und Konzerte mit diversen hochrangigen Künstlern. Nicht zu vergessen, unser Nachwuchs für Mandoline zupft, zupft , zupft ….. Die Werbemaßnahmen in der Philharmonie bei den Familien-Konzerten laufen weiterhin.
Wir freuen uns über unsere Bağlama-Kontakte sehr. Halit erzählte neulich, dass ca. 10 000 Bağlama-Spieler registriert sind in Berlin. Er selber ist unermüdlich tätig. Schaffen wir das mit unserem Instrument Mandoline wenigstens annähernd?
Michael hatte diese Woche seine 10. Sitzung bei unserem Partner Landesmusikrat Berlin. Thema ist das Laienmusizieren, vorderrangig ein Antrag an die Politik, z. B. entgeltfreie oder zumindest verbilligte Probenräume und Konzertsäle zu bekommen. Eine Strukturförderung der Amateurmusikszene wird angestrebt. ♦ Leider haben sich die Berliner Zupforchester an dieser Fragebogen-Aktion nicht beteiligt – so sind die Zupforchester in der statistischen Auswertung leider gar nicht vertreten!
Michael, Thomas Lübeck und ich sind einer Einladung zum 05. Oktober des Projektfonds Kulturelle Bildung gefolgt. Nach dem Vortrag von Adam Page „Stadt von draußen – Produktion, Vernetzung und Vermittlung als Kunstpraxis am Stadtrand“ haben wir uns davon geschlichen. Motto: Zeitvergeudung (in unserem Fall)! Wir hätten uns das alles noch drei Stunden anhören müssen.
Das sind die neuesten Nachrichten. Unser Gründungsmitglied Harald Prochnow, seinerzeit im Bundesvorstand tätig, ist leider aus Berlin weggezogen. Er spielt jetzt für das Mandolinen – und Gitarrenorchester Empelde und ist für uns nach wie vor ein sehr guter und wichtiger Ansprechpartner und Ratgeber. Danke noch einmal an alle für euer tolles Engagement. So meistern wir weiterhin unsere Zupf-Zukunft.
Ja, fast hätte ich es vergessen: Alireza Mortazavi mit seiner persischen Santur war gestern in der fast ausverkauften Schwartzschen Villa bei uns. Es war ein unvergesslicher Abend. Einige aus unserem Verein folgten der Aufführung begeistert, und großer Dank gilt unserem neuen Vereins- Mitglied Margherita D´Amelio, die ebenfalls für reichlich Publikum sorgte. Auch die Presse war anwesend und die sehr gute Resonanz dieses Konzertes war überwältigend. Mit Alireza haben wir noch eine Menge vor. Dieser Künstler ist total überzeugend.